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1977 war die deutsche Zweiradwelt noch in Ordnung. Obwohl die Versicherer aufgrund des extremen Schadensverlaufes zum 1.1.77 die Prämien für die Kleinkrafträder drastisch erhöhten wuchs der Markt der schnellen 50er um gut 10% zum Vorjahr.

Noch kräftiger konnte der Absatz im Bereich der Mofas, Mopeds und Mokicks, also Zündapps Kerngeschäft, deutlich zulegen.

So wurde 1977 zum erfolgreichsten Jahr der Firmengeschichte:

   

Zündapp-Werbung 1976

 

Zündapp-Werbung 1977

Der Umsatz belief sich auf über 180 Millionen DM und in München fanden mehr als 1.000 Menschen Lohn und Brot, der Marktanteil bei Kleinkrafträdern betrug 1976 fast 60%, 1977 noch beachtliche 37,4%.

Und noch war man optimistisch und sah in eine rosige Zukunft. So investierte die Chefetage 5,5 Millionen DM in den Ausbau und Modernisierung der Fertigung.

Allerdings wurden schon zu diesem Zeitpunkt die Weichen für den späteren Niedergang gestellt, entweder konnte oder wollte man (auch) in der Zündapp-Chefetage die Zeichen an der Wand nicht erkennen. Diese waren die kommenden geburtenschwachen Jahrgänge, die aufkeimende Diskussion um die schnellen und lauten Kleinkrafträder, die explodierenden Versicherungstarife hierfür, nicht zuletzt die am Horizont aufkeimenden Japaner.

Der erfolgreiche Start der Leichtkrafträder  sorgte auch bei Zündapp für ein kurzes Zwischenhoch, letztlich erwiesen sich o.g. Fakten als Sargnägel, so auch für die traditionsreichen Zündappwerke.