Nachdem ich nun gut fünf Jahre mehr oder minder den ´73er 2.0 Liter gefahren hatte, zeigte sich, dass für den fälligen Tüv umfangreiche Karosseriearbeiten vonnöten sein würden.
Achsaufnahme rechts und Schweller waren (auch) hinüber.
Nun war guter Rat teuer. Ich entschloss mich zu einer Restauration, meldete das Auto ab und wartete auf eine entsprechenden Motivationsschub.
Über Umwege bekam ich dann einen 914 aus Kalifonien angeboten. Einen 2.0 Liter, Baujahr ´76, also einen der allerletzten.
Ist von 1976-1989 in San Diego, Kalifornien gelaufen und dort von einer Lehrerin gefahren worden.
Technisch vollkommen heruntergeritten. Kann mir nicht vorstellen, dass diesem Auto in den letzten 10 Jahren davor irgendjemand mal mit dem Schraubenschlüssel gedroht hat.....
Motor am klappern, am räuchern, lief wie der berühmte Sack Nüsse, mit Weber Vergasern bestückt.
Schaltung vollkommen ausgeschlagen, Getriebe durchgängig am heulen und kratzen, Bremsen weich und tlw. ohne Funktion.
Radlager nur noch mit rudimentärer Funktion.
Um nur mal die groben Sachen zu nennen.....
Aber Karosseriemäßig absolut Top. Im Originallack und ohne Spachtel, ungeschweißt, keine Durchrostungen.
Grüne Colorverglasung.
Genau die richtige Basis für mein Vorhaben.
Also eine Nacht überlegt und gekauft. Übrigens damals für 12.000,- DM.
1990- 1992 komplett zerlegt.
Im Zuge des Neuaufbaus:
► Motor zerlegt, neu gelagert, neue Zylinder und Kolben, neue Zylinderköpfe
► montierte Weber 44 IDF Vergaser gegen komplette und originale Bosch D-Jetronic getauscht
► Wärmetauscher Edelstahl
► dazu passend mittlerweile Mittelmotor Edelstahl Endschalldämpfer
► Getriebe komplett überholt
► Fahrwerksumrüstung auf 914/6 Fahrwerk, Bremse vorne Porsche 911 mit gelochten Bremsscheiben
► Bremssättel neu, bzw überholt, Hauptbremszylinder 19mm, 914/6 neu
► Fuchsfelgen 6x16, hochglanzpoliert mit Bereifung 205/55/16
► Inneneinrichtung Leder
►sämtliche Verschleissteile wie Gummis, etc. neu
► komplette Neulackierung in sonnengelb, Lacknummer L13K
alles weitere würde hier den Rahmen sprengen...
Oben genannte Arbeiten und die Beschaffung der dazu benötigten Teile ist heute im Zeitalter des www fast ein Kinderspiel.
Leider gab es diese Möglichkeiten damals noch nicht. Und ich habe daher sämtliche Laufwege sämtlicher Teilemärkte von Mannheim über Kassel bis nach Bockhorn auf der Jagd nach passenden Teilen kennengelernt.
An dieser Stelle sei mein zuverlässiger und rühriger Teilelieferant erwähnt, den 914-Ersatzteilversand in Bempflingen. Vielen Dank, Herr Stöckel. (Habe dafür aber auch reichlich Geld dagelassen..)
die Geschichte mit der Tüv-Abnahme ist ein Kapitel für sich, welches ich sicherlich irgendwann mal schreiben werde..
Und so ist er dann geworden:
Habe seitdem gut 35.000 KM mit dem Schätzchen zurückgelegt. (Tachostand logischerweise nicht aktuell)
Incl. Urlaube nach Südfrankreich, Österreich und die Schweiz.
Und das alles pannenfrei. (naja-fast. Aber nix weltbewegendes, was mit Bordmitteln nicht zu beheben war)