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Bielefeld....?

Ausgerechnet Bielefeld entwickelte sich  von den Anfängen des 20 Jahrhunderts an bis in die 80er Jahre zu einem bedeutendem Zentrum der deutschen Fahrrad- und Zweiradindustrie, vergleichbar bestenfalls noch mit der Region Nürnberg.

Während im Raum Nürnberg so große Firmen wie DKW,  Hercules, Mars, Triumph oder auch Zweirad Uniion für den Erfolg verantwortlich waren, verteilte sich die Bielefelder Fertigung auf nicht weniger bedeutende Firmen wie Anker, Dürkopp, Göricke, Miele und Rixe sowie eine große Anzahl kleinere Unternehmen. Diese hatten in den Boomzeiten des Mopeds und des Motorrades in den 1950er Jahren durchaus ihre Marktberechtigung. 

Aber auch viele kleinere Konfektionäre konnten teils erstaunliche Stückzahlen absetzen, Dieses gilt auch, bzw. besonders für die Fertigung von Fahrrädern.

 

Im Jahre 1954 kamen fast 50% aller gebauten Zweiräder in NRW aus Bielefeld, insgesamt fast 70% aus dem Regierungsbezirk Detmold.  Noch deutlicher der Anteil der Mopeds- 86% !!

In der Spitze waren in Bielefeld über 700 Betriebe gemeldet, welche sich mit der Produktion von Fahrrädern oder deren Teilen beschäftigten.

Insgesamt wurden in der Fahrradstadt Bielefeld über 20 Millionen Fahrräder produziert, alleine Rixe trägt hier mit fast 6 Millionen Stück zum Löwenanteil bei. Rechnerisch kam Mitte der 1980er Jahre fast jedes fünfte Fahrrad in Deutschland aus Bielefeld.

Das ausgerechnet Bielefeld als ländliche Region sich als Zentrum des Fahrradbaus- später auch des Mopedbaus- etablieren sollte, hat einen einfachen Grund. Bielefeld war  seit dem 17. Jahrhundert als "Leinenstadt" bekannt. Es existierte eine gewachsene Struktur an Industriebetrieben der Leinenverarbeitung.

Parallel hierzu entwickelte sich eine Industrie der Leinenweiterverarbeitung, hierzu zählt insbesondere die Herstellung von Nähmaschinen. Namhafte Firmen wie Anker oder Dürkopp oder auch Göricke finden ihren Ursprung in der Fertigung von Nähmaschinen.

Durch die Fertigung der Nähmaschinen bestand die Erfahrung im Umgang mit Präzisionsteilen, auch waren die Fachkräfte vorhanden und  über ein bestehendes Nähmaschinen-Vertriebsnetz konnten auch Fahrräder verkauft werden. 

Der Erfolg stellte sich relativ schnell ein, Ende der 1920er Jahre vermeldeten Dürkopp und Göricke jeweils das einmillionste gefertigte Fahrrad.

Im Sog dieser Erfolge gründeten sich eine Anzahl von Betrieben, tlw. als Zulieferer fungierend, tlw. als Hersteller/Konfektionär.

in der Folgezeit erarbeiten sich die Hersteller aus Bielefeld einen excellenten Ruf, welcher auch unter dem Begriff "Bielefelder Modell" oder "Bielefelder Rad" bekannt wurde.

Natürlich ist es vollkommen unmöglich, alle ehemaligen Hersteller aufzulisten, bzw. vorzustellen. Ich habe trotzdem mal versucht, die bedeutenden Hersteller etwas näher zu beleuchten. Bzw. jenige, über die in irgendeiner Form noch etwas zu erfahren ist oder war.

Daher erhebt diese Aufstellung absolut keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ich werde trotzdem versuchen, die Auflistung soweit wie möglich auszubauen und mit Leben zu füllen- schaut mal wieder rein!