Die Gründung geht auf das Jahr 1886 zurück.
Von Beginn bis in die 70er durchlief Hercules eine wechselvolle Geschichte. Auch zwei Weltkriege und eine Inflation konnte das Unternehmen meistern.
Der vielleicht jedoch entscheidendste Einschnitt in die Unternehmensgeschichte ist die Übernahme durch Fichtel & Sachs im Jahre 1962.
Dies sicherte Hercules ein hohes Maß an Liquidität und Entwicklungsmöglichkeiten.
Neben der Produktion von Fahrrädern hatte man sich in den 70ern weitestgehend auf die Produktion von Mofas, Mopeds und Kleinkrafträdern fokussiert. Eine Entscheidung, welche sich im Zeitalter der geburtenstarken Jahrgänge und des Booms bei Mopeds und Kleinkrafträdern auszahlen sollte.
Bereits gut ein Jahrzehnt später sollte sich das Bild jedoch grundlegend ändern. Durch billige Importe kamen hochpreisige Markenhersteller von Fahrrädern in große Absatzschwierigkeiten.
Im Kernbereich von Hercules machte den Verantwortlichen die Helmpflicht für Mofas zu schaffen, hinzu kam der völlig verkorkste Start der 80er-Leichtkrafträder der deutschen Hersteller.
Ein äußerst aggressives Vorgehen der Japaner im Marketing wie im preislichen Bereich waren auch hier letztlich der Sargnagel für die deutsche Zweiradindustrie.
1995 wurde Hercules aufgesplittet und die Fahrradsparte inklusive des Markennamens an die holländische ATG-Gruppe verkauft.
Motorisierte Zweiräder wurden als 125er unter der Bezeichnung "Sachs-Fahrzeug- und Motorentechnik" gebaut. 1998 stellte Sachs die Motorenfertigung ein und betätigte sich fortan nur noch als Zulieferer für die Automobilindustrie.