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 Bei Kreidler war man sich der immensen Wichtigkeit der neuen Fahrzeugklasse bewusst.

Man verabschiedete sich von der Konzeption der liegenden Motoren und der altbackenen Designs mit Blechpressrahmen.

Allerdings stand für die komplette Neuentwicklung der 80er Typenreihe lediglich ein Gesamtetat von zwei Millionen DM zur Verfügung.

Trotzdem entstanden zwei ansehnliche Leichtkrafträder: die Mustang 80 und die Florett 80.

Die Rahmenkostruktionen waren bei beiden Modellen identisch, hier setzten die Kornwestheimer nunmehr auf einen Rohrrahmen, der Motor war in gummigelagerten Buchsen aufgehängt.

 

Wenn auch der Motor augenscheinlich mit dem stehenden Zylinder eine Neuentwicklung war, basiert er im inneren doch auf den langjährig bewährten Kleinkraftradmotor.

Getriebe und Kupplung wurden komplett übernommen und sparten so Entwicklungskosten.

Bohrung 46mm, Hub 48mm, ergab zusammen einen Hubraum 79,8 ccm.

Das reichte für 8 PS bei 6.000 u/min.

Im Gegensatz zu den KKR-Motoren bekamen die 80er-Motoren eine spanische Motoplat-Zündung, welche sich jedoch als thermisch sehr anfällig erwiesen.

Trotzdem man die Pläne für einen wassergekühlten 80er-Motor mit Thermosyphonkühlung in der Schublade liegen hatte, kam es vermutlich aus Kosten- und Zeitgründen nicht zur Serienfertigung.

                    Der ""neue" Kreidler- 80 Motor im Detail

 

Überhaupt war man bei der Marktpräsentation der neuen Modelle viel zu spät dran.

Obwohl die neue Klasse  mit entsprechender Vorlaufzeit offiziell zum 1.Januar 1981 eingeführt wurde, rollten die ersten Mustangs erst im April in die Ausstellungsräume der Händler- da war das Frühjahrsgeschäft bereits gelaufen.

Noch später war man mit dem Straßenmodell Florett 80 dran. Diese folgten erst im Juli 1981.

Ursprünglich plante Kreidler im Jahre 1981insgesamt 7.500 Leichtkrafträder zu verkaufen, was natürlich bei weitem nicht erreicht wurde.  1981 erreichten die von frühereren Verkaufsrekorden verwöhnten Kornwestheimer im Leichtkraftrad- Markt einen Marktanteil von sage und schreibe nur 1,5% !!!

Während für die anderen Zweiradhersteller das Geschäft im Frühjahr 1982 erst richtig begann, war es für Kreidler bereits zu Ende.

Das abgelaufene Geschäftsjahr 1981 war völlig verpatzt, verbunden mit hohen Entwicklungs- und Anlaufkosten für die neuen Modelle. Die ausbleibenden Bestellungen der Händler für die Saison 1982 kamen hinzu und so waren die finanziellen Mittel schnell erschöpft.

Am 12. März wurde der Konkurs eröffnet, die letzte Kreidler lief in Kornwestheim am 2. April 1982 vom Band.

Zu diesem Zeitpunkt standen insgesamt über 10.000 Zweiräder der letzten Baujahre unverkauft auf Halde.

Um an liquide Mittel zu kommen, wurden der hohe Bestand an Leichtkrafträdern nach dem Konkurs regelrecht verschleudert.

 

So bot der Konkursverwalter die Mustang 80 für 1.900,- DM, die Florett 80 Luxus für 2.000,- DM sowie die Economy für schlappe 1.670,- DM an, abzüglich 5% Skonto der verbliebenenen Händlerschaft an.

Bis zum endgültigem Konkurs 1982 entstanden ca. 2.500 Stück der Mustang und ca. 2.700 Florett 80.

Die letzten neuen Kreidler 80er finden sich in den Zulassungsstatistiken 1986...... zu diesem Zeitpunkt war jedoch auch schon die Nachfolgegesellschaft Geschichte. 

 

 

 

 mit freundlicher Genehmigung der Kreidler Europe Motor GmbH