Willkommen beim sonnengelben

 

Ab Februar 1981 versuchte die Supermarkt-Kette Massa aus Alzey über die eigenen Warenhäuser im aufkeimenden Leichtkraftrad-Boom mitzumischen.

Unter dem Handelsnamen "Real"  stellte man zunächst ein fünf Modelle umfassendes Programm auf die Beine.

Spitzenmodel war hier das Enduro-Modell Nevada 80, ausgestattet mit Minarelli-Motor und Sechsgang-Schaltung. Zusammengeschraubt wurden die Maschinen in Italien, bzw. bei S.I.S in Portugal (wie übrigens auch die Horex 80er).

Real Nevada 80

Trotzdem verfügten die Enduro-Modelle über eine relativ komplette Ausstattung wie z.B vorspannbare Federn mit Gasdruckverstellung, in Gummi gelagerte Blinker, und, für italienische Verhältnisse einer ordentlichen Beleuchtung.

Typisch hingegen war die sprichwörtliche italienische Verarbeitung, die deutschen Standards nicht entsprach.

Dafür war sie mit 3.450,- DM die günstigste 80er aus europäischer Fertigung. Trotzdem sanken parallel zum Markt die Absatzzahlen.

1984 riefen die Kaufhäuser lediglich noch 2.600,-DM auf. Auch das neue Topmodell, das Straßenmodell Nevada Sport 80, sollte unter der magischen 3.000,- DM Grenze bleiben, trotz 5-Gang Sachsmotor. Produziert wurde die Nevada weiterhin parallel zur Horex 80 in Portugal.

1985 war eine komplette Neuausrichtung und neuentwicklung des Programmes geplant. Problem hierzu war nur, dass noch jede Mengen unverkaufte Maschinen auf Lager standen.

Daher entschied sich Real eine "Manfred Herweh Replica an den Mann zu bringen. Unter Bezug auf den damaligen Rennfahrer Manfred Herweh, welcher in der 250 ccm Klasse unterwegs war, entstand ein in der Optik ähnliches Modell, welches mittels Polybauer Vollverkleidung und entsprechender Lackierung" aufgehübscht" wurde.

 

                                                       Manfred Herweh auf Werks-Real 250er, 1984

Jedoch hatte die 80er Replica mit Manfred Herweh herzlich wenig zu tun und diente nur Marketingzwecken.

 

                                                                    Real 80 Herweh-Replica, 1985

1986 war Schluss und Massa strich das Programm konsequent zusammen. Seit 1987 finden sich in den Motorrad-Katalogen keine 80er von Massa mehr.

Dafür versuchte sich Massa auch als Auto-Händler. Durch einen Deal mit Austin Rover konnte man dann zeitweise neben Klopapier und Tomaten auch Minis kaufen.....

 

  • Motor:  Sachs 80 SW ,wassergekühlt, 5-Gang,  7W (8,5 PS)
  • Tank: 15 Liter
  • Gewicht: leer 114 KG
  • Preis: 2.890,- DM (1982) 
  • Farbe, blau-weiß, schwarz-blau
  • Baujahr: 1981-86
  • schwarz
  • Stückzahl:nicht bekannt

 

Aus nicht nachvollziehbaren Gründen wurde die Nevada 80 mit einem luftgekühlten italienischen Minarelli-Motor ausgerüstet. immerhin konnte dieser gegenüber einem luftgekühltem Sachs 80SA Triebwerk ein 6-Gang Getriebe vorweisen. Die Leistung wurde mit 8,5 PS angegeben.

Die Elektrik erreichte mit einer 6Volt/28 Watt Anlage allerdings hingegen nur italienisches Mokick-Niveau.

 

 

  • Motor: Minarelli K6, luftgekühlt, 6-Gang,  7W (8,5 PS)
  • Tank: 5,8 Liter
  • Gewicht: leer 90, zul. Gesamt 245 KG
  • Farbe, rot-  weiß,
  • Baujahr: 1982-84
  • Stückzahl:nicht bekannt